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In seinem letzten Prozess vor der Pensionierung muss Anselm Joos über den 81-jährigen Emanuel Forster richten, der seine Frau auf deren Wunsch erschoss - nach unsäglichem Leiden. Nur zu gut kennt der Richter die "Schwerarbeit des Weiterlebens" mit Schuldgefühlen ...

In einer bitteren Geschichte verschränken sich die Erinnerungen zweier Männer, erzählen sich 2 Tragödien: In seinem letzten Prozess vor der Pensionierung muss Anselm Joos richten über den 81-jährigen Emanuel Forster, der seine Frau nach 60 gemeinsamen Jahren erschoss, auf ihren Wunsch, nach unsäglichem Leiden. 20 Jahre zuvor vermochte der Richter nicht, seinen todkranken Sohn zu erlösen, nur zu gut kennt er die "Schwerarbeit des Weiterlebens" mit Schuldgefühlen, die auf Forster wartet ... Mit "Am Ende ein Anfang" (BA 9/06) gelang der Autorin ein aufsehenerregender Roman über das Alter, auch dieser wird provozieren. Zu nah an vieler Erleben der Fortgang von Käthes körperlicher wie seelischer Zerstörung und Pflegebedürftigkeit, die "alptraumhafte Einheit" des alten Paares mit unzerstörbaren Erinnerungen an Jahre unbeschwerter Liebe, das Sichentziehen und Weggucken der Kinder angesichts verzweifelter, hilfsbedürftiger Eltern. Letztlich geht es nicht um Opfer oder Täter, sondern um "das Leben der kranken Alternden als Kadaver" - ein brisantes Zeitthema, berührend schlicht und unsentimental erzählt.