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Ich-Erzählerin Mifti (16), vom Leben beschädigter und schulverweigernder Berliner Teenager, driftet zwischen Angstattacken und Antriebslosigkeit durch Tage und Nächte voller unwirklich wirkender Drogen- und Sexerlebnisse und findet weder bei Geschwistern noch bei ihrem Vater Halt.

Das Getöse um den schreibenden Teenager hat zu einer bizarren Überbewertung der situativ sprunghaften Geschichte geführt, die Hegemann in ihrem Romandebüt erzählt. Formal beweist die 17-Jährige unwirsche Respektlosigkeit; ihre durchweg offensive Erzählweise dominiert ein (schwankend zuverlässiges) Gespür für Dialoge. Als Gefäß für die gesellschaftliche Sehnsucht nach einem jugendlichen Geniestreich taugt das Buch nicht. In Hegemanns Prosa wie auch in Stellungnahmen zu Plagiatsvorwürfen wird klar, dass sie auf Augenhöhe zu agieren versucht, wo ihr Erfahrung fehlt. Diese mit Altklugkeit nicht zu kaschierende Armut an Weltkenntnis sorgt im Buch wie im Leben der Autorin für Peinlichkeiten, die verlegerische Fürsorge leider nicht abzufedern wusste. Hegemanns schulverweigernde driftende Ich-Erzählerin Mifti (16) formuliert im Kontext von Drogen, Sex und Panik waidwund ihre Abrechnung mit der Elterngeneration, die keine Gesamtlöschtaste für Leid in petto hat. Die Codes der Berliner Jugendszene machen den Roman für Erwachsene bisweilen schwer zugänglich. Ab mittleren Beständen (den Hype abwägend) eine Option.