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Die Musik der 90er-Jahre wollte Mark eigentlich vergessen, doch in Berlin scheint das derzeit unmöglich: Jeder Club zwischen Prenzlauer Berg und Tiergarten spielt Hits der Backstreet Boys oder Ace of Base rauf und runter. Die Hipster stört das nicht: Sie sind erst in den 90er-Jahren geboren.

Marky Mark trifft Dr. Alban und Christina Aguilera: es ist die Zeit der 90er-Revival-Partys und die Hipster überschwemmen die Berliner Szeneviertel. Ein Hipster besucht in seiner Freizeit Cafés, die mit Sperrmüllmöbeln eingerichtet sind, trinkt gern koffeinhaltige Brause und kennzeichnet sich durch Röhrenjeans, weite Oberteile und bedruckte Stofftaschen, egal ob Mann oder Frau. Der eher ambitionslose 31-jährige Mark ist Kleinanzeigenbetreuer bei einem Berliner Tagblatt; trotz Magister in Philosophie ist er mit seinem gemächlichen Leben zufrieden. "Was draus machen" kann er ja immer noch. Auf einer der erwähnten Partys trifft er die 10 Jahre jüngere Christina. Sie arbeitet seit ihrem Bachelorabschluss beim Musiklabel Universal als Trendscout und stellt sein Leben auf den Kopf. Wann ist die Jugend nur so verdammt ehrgeizig geworden? Sebastian Lehmann (geboren 1982) legt nach einem Coming-of-Age-Roman (hier nicht besprochen) nun einen Berlin-/Musikroman vor, der den Zeitgeist trifft. Ein bisschen "Generation X, die Autobiografie". Gern jungen Erwachsenen ab mittleren Bibliotheken empfohlen (Hörbuch folgt).