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Die deutsche Soldatin Esther und der afghanische Schuldirektor Mehsud - mit unaufdringlicher Schilderungs-, Reflexions- und Kompositionskunst kann Kurbjuweit auch vom Unwahrscheinlichsten glaubhaft, differenziert und spannend erzählen.

Unaufdringlich spannender und kluger Afghanistan-Roman eines preisgekrönten Journalisten sowie Sachbuch- und Romanautors. "Berlin, Herbst 2003": Esther, 24, lernt nach einer Trennung den Filmemacher Thilo kennen; als klar wird, dass dieser sich nicht scheiden lässt, meldet sie sich bei der Bundeswehr. "Afghanistan, Frühling 2006" bekommt Esther manches zu hören und zu sehen, was auch Zeitungslesern neu sein dürfte. Einer 2 Stunden vom Lager entfernten Schule hat die Bundeswehr Schutz zugesagt; weil sie Russisch spricht, darf Esther die Fahrten dorthin übernehmen. In den einheimischen Schuldirektor, einen äußerst zurückhaltenden Mann, verliebt sie sich (Kurbjuweit kann hoffnungslos dumm klingende Plots interessant erzählen, vgl. "Nicht die ganze Wahrheit", BA 3/08.) Weitere Themen sind unter anderem: Sex in der Bundeswehr, Tötung von Zivilisten, Traumata. Deutsche Gegenwartstypen und viel abgelieferte Recherche, aber der Autor macht daraus einen schönen und leicht zu lesenden Text ohne Längen. Überall sehr empfohlen.