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Frankfurt im 16. Jahrhundert: Weil die kleine Rosamund, Tochter eines Anstreichers, verschiedenfarbige Augen hat, wird sie verdächtigt, des Teufels zu sein und anderen Unglück zu bringen.

Frankfurt im 16. Jahrhundert: Die Lehren eines gewissen Martin Luther haben die Kirche gespalten und die Menschen in ihrem Glauben verunsichert; jahrhundertealte Werte werden plötzlich infrage gestellt. Diese Zeit des geistigen Umbruchs ist Thorns bevorzugtes Sujet, wobei ihre Protagonisten nicht aus höfischen Kreisen stammen, sondern aus der Welt der Handwerker und des einfachen Bürgertums (vgl. zuletzt "Höllenknecht"; BA 12/09). Hauptfigur diesmal ist Rosamund, Tochter eines Anstreichers, die wegen ihrer 2-farbigen Augen und der Fähigkeit, aus der Hand lesen zu können von Kindheit an beargwöhnt wird und in dem Ruf steht, anderen Unglück zu bringen. Mal verdächtigt, "des Teufels" zu sein, mal ebenso ungerechtfertigt als Heilige verehrt, ist sie stets, auch innerhalb der eigenen Familie, eine Außenseiterin und muss lernen, allen Anfechtungen zum Trotz selbstbewusst ihren eigenen Weg zu gehen. "Emanzipationsgeschichte" einer sympathischen Heldin, wie immer spannend, farbig und mit viel Zeitkolorit erzählt. Breit empfohlen.