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Im Mittelpunkt der Erzählung steht der Kommunist Herbert Vogelsberg mit seiner Familie im sächsischen Mittweidorf. Geschildert wird die dramatische Zeit des Kriegsendes (1944-1946) mit den Auswirkungen auf das Leben der Ortsbewohner. Vogelsberg vertraut blind der Parteilinie.

Noch kurz vor dem Tod Erich Loests (1926-2013) erschien seine neue Erzählung - jetzt ein Stück Vermächtnis. Im Mittelpunkt steht der Kommunist Vogelsberg im sächsischen Mittweidorf. Kapitelüberschriften markieren die Handlungszeit, September 1944 - April 1946, Volkssturm, Kriegsende, Besetzung, Demontage ... Überlebenskampf. Vogelsberg ist jetzt Bürgermeister, aber durch einen Dankesbrief, den er dem Fabrikbesitzer für die KZ-Entlassung schreiben musste, angreifbar. Sein Sohn, dessen Kriegseinsatz die Mutter verhindern konnte, wird als Werwolf verdächtigt, inhaftiert. Vogelsberg interveniert nicht, getreu dem Credo: "Lieber 100-mal mit der Partei irren, als sich einmal gegen sie stellen". Loest selbst kannte die harten Konsequenzen. Hier erzählt er ohne Wertung. Knapp, nüchtern und detailgenau macht er am Beispiel (mit Anlehnung an Personen aus seinem Geburtsort) punktuell ein Stück deutscher Geschichte anschaulich. Ein empfehlenswerter kleiner Text über die Auswirkungen politischer Verhältnisse, in welchem der Autor den Bogen zum Erstling "Jungen, die übrigblieben" (zuletzt BA 8/91) schlägt.