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Am 6. Juni 1933 boxt Johann Wilhelm Trollmann um den Titel des Deutschen Meisters im Halbschwergewicht. Doch er ist Sinto und macht die Erfahrung, dass die eigentlichen Gegner neuerdings außerhalb des Rings stehen.

Am 6. Juni 1933 steht der Boxer Johann Wilhelm Trollmann in Berlin im Kampf um die Deutsche Meisterschaft im Halbschwergewicht gegen Adolf Witt. Ein Kampf, der den Funktionären, die kurz zuvor in einer "Säuberungsaktion" damit begonnen haben, das Berufsboxen auf die neue Linie zu bringen, ein Dorn im Auge ist: Denn Trollmann ist Sinto, gleichzeitig ausgemachter Publikumsliebling. In seiner unangepassten Art zu boxen, gewinnt er den Kampf, mehr noch, führt seinen Gegner regelrecht vor. Doch wenige Tage später wird ihm der Titel aberkannt. Stephanie Bart erzählt von wenigen Monaten aus dem Leben eines Mannes, der im nationalsozialistischen Deutschland aufgrund seiner Herkunft keine Chance mehr hat, sich in jenen Tagen auf ganz eigene Art jedoch noch zu widersetzen weiß. Dabei baut sie ein Fundament historischer Fakten und Persönlichkeiten literarisch aus. Ein auch für nicht am Boxsport interessierte Leser bewegend dargestelltes Schicksal - 1944 wird Trollmann im KZ Wittenberge ermordet. Mit Trollmanns Person befasst sich auch R. Repplinger: "Leg dich, Zigeuner" (BA 7/08).