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Algerien, 1957: 2 Angehörige der französischen Armee kämpfen gegen die FLN, die algerische Unabhängigkeitsbewegung. Ihre Aufgabe ist es, Gefangenen notfalls unter Folter Geständnisse und Namen abzuringen. Degorce und Andreani kennen sich von früher: In Indochina waren sie einst als Gefangene unmenschlichen Qualen ausgesetzt. Nun stehen sie auf der Gegenseite und foltern selbst. Der in Frankreich mehrfach preisgekrönte Roman ist kapitelweise aus der Perspektive von Andreani geschrieben, der keinerlei Einsicht in die Schuldhaftigkeit seines Handelns zeigt. Die Kapitel dazwischen sind aus der Sicht von Degorce erzählt, der im Gegensatz zu Andreani voller Zerrissenheit um sein Innerstes kämpft. Ausgerechnet einer seiner Gefangenen kann ihm hin und wieder Trost spenden. Ferraris Romanhandlung ist universal auf alle Kriegsgebiete der Welt übertragbar. In dichter Form wird reflektiert, was den Menschen ausmacht - ein zeitloses, gleichbleibend aktuelles Thema. Der anspruchsvolle Text liest sich dank des - unverständlicherweise - ungenannt bleibenden Übersetzers sehr flüssig. Absolut empfehlenswert.