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Mit Witz, Ironie und Menschenkenntnis schildert die Autorin ihren fiktiven Briefwechsel mit einem im Irak stationierten amerikanischen Soldaten.

Schon ergriffen Unruhe und Besorgnis die literarische Welt - wo blieb er nur, der alljährliche kleine, aber feine neue Roman von Amélie Nothomb - zuletzt "Den Vater töten" (ID-A 20/12). Hier ist er nun und erzählt vom Briefwechsel eines 2009 im Irak stationierten amerikanischen Soldaten, der bei Nothomb Trost und Rat für sein ständig wachsendes Problem sucht: Er ist Bulimiker, "leidet" unter Fressgier und Fettsucht, passt nicht einmal mehr in einen Panzer. Einfühlsam und neugierig geht die Autorin auf ihren "Patienten" ein, spricht ihm in seiner zugleich komischen und grotesken Lage Trost zu, bis sich die Affäre als Betrug eines fettleibigen Mannes in den USA herausstellt. Eine absurde, mit Witz und psychologischem Scharfblick erzählte Geschichte. Trotz ihrer in rascher Folge erscheinenden Romane ist Nothomb immer für eine Überraschung gut - hier ist es eine empfehlenswerte.