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Dritter Fall für TV-Redakteur Florian Halstaff aus Köln: Die 72-jährige Lisa Spangenberg, eine seiner Interviewpartnerinnen aus seiner neuesten Talkshow, soll ihren Mann ermordet haben. Halstaff mag die alte Dame sehr und versucht, deren Unschuld zu beweisen.

Ein ungewöhnliches Thema hat sich B. Böcker für ihren neuesten Krimi ausgedacht: "Späte Scheidungen". So lautet auch das Thema einer neuen Talkshow, die ihr Protagonist, der Redakteur Halstaff, mit älteren Menschen plant, die sich nach vielen Jahren und im fortgeschrittenen Alter von ihren Partnern trennen. Ein Vorgespräch hat er mit Lisa Spangenberg schon gehabt. Doch zum Termin der Live-Sendung erscheint die 72-Jährige nicht. Sie sitzt unter dem Verdacht in Untersuchungshaft, die Mörderin ihres Mannes zu sein. Halstaff traut ihr diese Tat nicht zu und beginnt auf eigene Faust zu ermitteln. Seine Nachforschungen führen ihn in die Kreise der Freimaurer. Das hört sich reißerischer an, als es ist, denn Böcker hat nach den beiden Vorgängerromanen (ID-A 14/10 und ID-A 34/12) erneut einen sehr realistischen und vor allem feinfühligen Krimi geschrieben. Die Nöte alter Menschen wie Angst vor dem Verlassenwerden und damit vor dem Alleinsein schildert sie eindrucksvoll. Trotz der oft leisen Töne ist "Amors Gift" spannend bis zum Schluss und besticht außerdem mit einer ordentlichen Portion Kölner Lokalkolorit.