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Parodie auf das Geschehen rund um die deutsche Einheit und den Aufstieg Merkels zur Kanzlerin. Die Satire verlegt die zeitgeschichtlichen Prozesse ins 18. Jahrhundert nach "Transelbanien".

Angéla, Tochter eines verarmten Provinzadeligen, aus pekuniärem Motiv mit einem pedantischen Grafen verheiratet und darob gelangweilt, steigt durch günstige Umstände und den Einsatz weiblicher Waffen erst zur Ministerin und nach machiavellistischen Ränkespielen zur Monarchin eines grenzerweiterten Staates auf. Der 1973 geborene Autor, als ehemaliger Redakteur der Satirezeitschrift "Titanic" ein Routinier gepflegter Albernheiten (vgl. "Deutschlandmeise", ID-G 12/12), schlägt in seiner neuesten Schelmerei moderate Töne an. Seine Travestie eines aufklärerischen Entwicklungsromanes, als Rokoko-Posse in auktorialer Perspektive erzählt, beschreibt die Herzensbildung der Heldin mit liebevoller Empathie und verteilt die nie denunziatorischen Sottisen zu gerechten Teilen auf die historisch maskierten Nebenfiguren. Als Leser genießt man den ästhetischen Reiz eines stilistisch geschliffenen Sprachkunstwerkes wie den intellektuellen Kitzel bei der Entlarvung der Personen. Eine auch in den erotischen Passagen dezente Paraphrase über die Geburt der Macht aus dem Geist der Konspiration. Vorrangig empfohlen.