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Isa (14) lebt in einer Psychiatrie, doch eines Tages macht sie sich auf den Weg, geht durch Dörfer, Wälder, Felder, begegnet vielen Menschen, die sie unterschiedliche Erfahrungen lehren. Irgendwann trifft sie auf einer Müllhalde Maik (bekannt aus "Tschick"), der ihr gefällt ...

Wolfgang Herrndorf ist "nach einem medizinischen Befund, der keinen Raum für Hoffnung ließ" 2013 in Berlin verstorben (vgl. "Arbeit und Struktur", ID-A 1/14). Der vorliegende Roman ist eine Art Roadmovie um das Mädchen Isa, bekannt als das "Schuttplatzmädchen Isa" aus "Tschick" (ID-A 48/10). Der Roman blieb unvollendet, weiß jedoch durch Sprache und Spannung den Leser an sich zu binden. Der 14-jährigen Isa gelingt es, barfuss und ohne Geld, aber mit Tagebuch aus einer Psychiatrie zu entkommen. Die Reise der "verrückten, also nicht bescheuerten" Isa geht durch Feld und Wald, sie begegnet freundlichen, traurigen und widerwärtigen Menschen, sie verletzt sich am Fuß, ein seltsamer Binnenschiffer verbindet sie. Isa hilft 2 Jungen (Maik und Tschick), Benzin aus einem Tank zu zapfen, ein Fernfahrer will zuviel von ihr, sie bricht hier und da in kleine Läden ein, spielt mit einer Pistole und schläft unter dem Sternenhimmel. Herrndorf lässt Isa auf eine wundersame Weise beobachten und beschreiben: haarscharf, hellsichtig und überraschend. Der Roman ist ein hinreißender Lesegenuss. Für alle Bibliotheken.