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Florian sortiert, Bilder, Broschüren, Zeitungsartikel und redet mit dem Opa, über die Feuerwehr. Wie interessiert man die jüngere Generation für ein Engagement in der Freiwilligen Feuerwehr und wie erzählt man Feuerwehr-Geschichte(n)? Das geht in langweiligen Vorträgen, Zeitungsartikeln, die schnell vergessen sind oder in Broschüren die verstauben. Selten bleibt etwas „hängen“ und noch seltener bleiben die jungen Leute dabei.

 

Da versucht die Steinacher Autorin Christel Rührich gar nicht erst ausgetretene Pfade zu findenden, sondern sie „baut“ in eine fiktive Story – der junge Florian sortierte einen Karton voller Feuerwehrerinnerungen und kommt mit Vanessa der Historie auf die sprichwörtliche Spur. Große Ereignisse werden ganz nebenher erzählt und in die Geschichte „eingebaut“. Der Sonni-Brand in der oberen Stadt in Sonneberg, der 1972 in Geheimdienstkreisen gar zum „Vesuv-Ausbruch“ mutierte oder die beiden großen Stadtbrände in den Jahren 1596 und 1840, die jeweils große Teile des Stadtzentrums in Schutt und Asche legten. Mittendrin immer auch die Sonneberger, die ihren Mitmenschen im Notfall zur Seite standen. Stück für Stück entblättert sich die Geschichte eines kaum wegdenkbaren Ehrenamtes, ein bisschen Technik- und Fahrzeugkunde inklusive. So wird auch die Bedeutung des Ehrenamtes in den Freiwilligen Feuerwehren deutlich, was heute schon ganz und gar nicht mehr selbstverständlich ist.

Neugierig gemacht

 

Längst ist auch bekannt, dass die Personaldecken in den Einsatzabteilungen schmal sind. Umso wichtiger werden die Nachwuchsabteilungen, die Jugendfeuerwehren. Die Bilanz ist dort gar nicht so schlecht: 390 Kinder und Jugendliche sind Ende des Jahres 2020 Mitglieder in den Jugendfeuerwehren des Landkreises Sonneberg. Davon 136 Mädchen und 254 Jungen im Alter zwischen sechs und 18 Jahren. Fünf von ihnen haben einem Migrationshintergrund. Insgesamt gibt es 31 Jugendfeuerwehren, in denen die Kinder mit viel Liebe und Sachverstand von ihren geschulten Ausbildern an die hohe Verantwortung eines Feuerwehrlers herangeführt werden. Freilich könnten es mehr sein. „Feuer und Flamme“, möchte jedenfalls neugierig machen, auf ein schönes, aber eben auch wichtiges Ehrenamt in der Gemeinschaft.

 

Und ganz nebenbei bringt die Autorin ihren Lesern auf vergnügliche Art und Weise auch noch die Feuerwehrgeschichte zwischen Mupperg und Goldisthal nahe – übrigens in diesem Umfang ist das im Landkreis Sonneberg eine Premiere. Letztere ist geglückt und dabei haben Autorin und Verlag noch einen schönen „Strauß“ geschnürt für die vielen Ehrenamtler, die wahrlich „Feuer und Flamme“ für ihr Tun an der Gemeinschaft sind.

 

Quelle: Freies Wort