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Maja Berg lebt nach einem Unfall im Haus Waldesruh nahe Wien, vorübergehend, wie sie hofft. Verdächtige Todesfälle und Diebstähle im Heim lassen sie befürchten, dass die Heimbewohner ausgebeutet und vielleicht zu Tode gepflegt werden. Dass auch ihr Gefahr droht, hätte sie nicht erwartet.

Die 69-jährige Maja Berg lebt nach einem Unfall im Pflegeheim "Haus Waldesruh" nahe Wien, vorübergehend, wie sie hofft. Ihr verstorbener Lebensgefährte, ein bekannter Maler, hat sein Haus seinem Neffen vererbt und ihr lediglich ein Wohnrecht eingeräumt. Das hat Maja sich abschwatzen lassen, was sie bedauert. Denn bei ihr verstärkt sich der Eindruck, dass in dem Heim nicht alles mit rechten Dingen zugeht: Verdächtige Todesfälle und Diebstähle verunsichern die Bewohner; Maja versucht, die Vorfälle aufzuklären. Dass auch ihr durch ihre beharrlichen Fragen Gefahr drohen könnte, hat sie allerdings nicht erwartet. Lisa Lercher (zuletzt "Zornige Väter", ID-A 48/10) wählt auch im vorliegenden Krimi ein aktuelles und brisantes Thema: Den Umgang mit alten Menschen. Der Zugang zu ihrem Text ist nicht leicht, spiegelt er doch die Eintönigkeit des Lebens in einem Altenheim so hautnah wieder, das er zunächst langweilig wirkt. Die geschickte Verknüpfung der verschiedenen Handlungsstränge und die Kritik an sozialen Missständen zieht den Leser jedoch suggestiv in seinen Bann. Empfehlenswert.