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Gaetano Zummo aus Syrakus wurde 1691 an den Hof Cosimo III. nach Florenz berufen, um für ihn eine Wachsfigur zu modellieren. Zeit seines Lebens wird er verfolgt und perfektioniert die Heimlichkeit. Als er Faustina begegnet, gerät auch ihr vergängliches Leben in Gefahr.

Gaetano Zummos älterer Bruder hat ihn gehasst und aus seiner Heimat Sizilien vertrieben. Seither fühlt er sich verfolgt und lebt immer auf der Flucht. Als Wachsbildner schuf er noch heute zu besichtigende Darstellungen verwesender Menschen. Cosimo III. Medici berief ihn 1691 nach Florenz und bezahlte ihn reich für seine naturgetreuen Menschenabbildungen. Aber die Intrigen am Hof machen auch vor Zummo nicht Halt und der Inquisitor Stufa nützt Zummos Liebesaffäre mit der Apothekerin Faustina, um ihn zu vernichten. In dieser verderblichen Situation bewährt sich eine tiefe Liebe. Rupert Thomsons Roman wird bereits als sein persönliches Meisterwerk gehandelt (vgl. zuvor "Im Spiegel der Nacht", BA 6/01). Er seziert die aufgeblasene Hofgesellschaft mit ihren Heimlichkeiten und Neurosen, ihrem eitlen Gehabe und ihren Intrigen. Der Sprachduktus ist von unbestechlicher Klarheit, die Dialoge von großer Eindringlichkeit. Das Thema der Vergänglichkeit zieht Thomson wie ein roter Faden durchs Buch, grundlegende Fragen nach der Herkunft und dem Umgang damit zeichnen seine Personen aus, sehr empfehlenswert.