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Im Neubrunner Wald im Kanton Zürich findet der Jagdhund Bayi eine halbnackte Frauenleiche. Polizist Noldi Oberholzer glaubt nicht an Selbstmord durch eine Überdosis Insulin. Bald weitet sich der Kreis der Verdächtigen ohne rechtes Alibi, dafür mit allerlei Mordmotiven, erstaunlich weit aus.

Das kommt im Tösstal/Bezirk Winterthur in der Schweiz selten vor: eine halbnackte Frauenleiche im Wald. Bezirksarzt und Staatsanwalt gehen von Selbstmord durch eine Überdosis Insulin aus, aber Polizist Arnold Oberholzer fragt sich, wie die Leiche in den Wald kam. Er stößt auf eine beträchtliche Anzahl Verdächtiger und fördert bemerkenswerte Schicksale zutage. Das selbst am Schauplatz lebende Autorenehepaar Roswitha und Jacques Kuhn erfand mit Noldi Oberholzer einen Sympathieträger, der ein positives Gegengewicht zu der Masse beziehungsgestresster Kriminalisten darstellt. Die Schwerpunkte des Krimis liegen auch jenseits des beliebten Schweizer Finanzsujets (vgl. z.B. Peter Mathy: "Die Steuersünder", ID-A 20/12). Noldi lebt in einer glücklichen Familie und ist ein vorsichtiger Denker mit einer gehörigen Portion Intuition. Die Autoren führen die Leser auf verblüffende Spuren und zeigen menschliche Schwächen in bemerkenswerter Anteilnahme auf. Bis auf einige Rückblenden ganz im Präsens verfasst, ist der Krimi mit prägnanten Sätzen stilistisch beachtenswert. Sehr empfohlen.