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Der Sternekoch Gert Krüger wird aus der Bahn geworfen, als ihn seine Geschmacksnerven im Stich lassen. Die berufliche Krise spiegelt auch eine private: die scheidungsbedingte Entfremdung von seinem halbwüchsigen Sohn. Unabhängige Fortsetzung von "Cookys".

Superschlemmen, Star-Köche-Kult, privates Nacheifern: Trends, hinter denen unvermindert ein starkes Leserinteresse steckt. Köhler (57), Macher hinter der "lit.COLOGNE", beweist hier, dass er ein Gespür dafür hat, wie man einem Trendthema mehr abgewinnen kann, als sich TV und Regenbogenpresse träumen lassen. Schon der letzte Roman ("Drei Tage im Paradies", ID-A 17/11) zeigt, dass Köhler familiäre Abgründe ausloten kann, die sich nicht auf Anhieb in Wohlgefallen auflösen lassen. Sein jüngster Wurf, eine unabhängige Fortsetzung von "Cookys" (BA 5/04), vereint die berufliche Krise eines deutschen Star-Kochs, der kurzzeitig seinen Geschmackssinn verliert, mit dessen Roadmovie-artiger Annäherung an seinen durch Scheidung entfremdeten Sohn. Klasse gemacht: In der Figur des sanft sarkastischen Ich-Erzählers Gert Krüger (Cooky) spiegeln sich wie in einem Vexierspiel viele Facetten bekannter Starköche der Gegenwart, ohne dass Namen fallen müssten. Köhler schafft es, neben familiären Verwicklungen auch die inneren Kämpfe eines Gourmet-Künstlers treffend nachzuzeichnen. Für ein breites Publikum gern empfohlen.