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Am 28.5.1606 tötet der Maler Caravaggio während eines Streites einen Mann, flieht nach Venedig und kommt, bevor Papst Paolo V. Borghese seine Begnadigung unterschreibt, im Exil ums Leben. Diesen Stoff gestaltet der norwegische Autor als fingierten Untersuchungsbericht der Kurie. Im Archivo Borghese seien 1996 authentisch erscheinende Dokumente aufgetaucht, in denen Zeitgenossen ihre Sicht des Falles darstellen. So wird Caravaggios Leben aus verschiedenen Perspektiven geschildert, wobei Widersprüche eingebaut worden sind. Dadurch wird sein Charakter, sein Lebenswandel und seine malerische Entwicklung unterschiedlich dargestellt und beurteilt, so dass der Leser selbst seine subjektive Wahrheit suchen muss. Durch diesen Kunstgriff will der Autor das Heilige, das aus Caravaggios Bildern spricht, verstehbar werden lassen. Spannender historischer Roman mit Zeitkolorit, der zugleich die malerische Bedeutung Caravaggios herausarbeitet und der in England und Norwegen ein Erfolg war. Neben dem opulenten Lebensroman und Kunstkrimi von P. Dampf:"Das Vermächtnis des Caravaggio" (BA 2/03).