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Ellen spricht nicht mehr. Sie hat sich gewünscht, dass ihr jähzorniger Vater, der die Familie verlassen hat, stirbt. Als dies tatsächlich geschieht, fällt sie in ein lang anhaltendes Schweigen, dem ihre Mutter, eine erfolgreiche und lebensbejahende Schauspielerin, zunächst mit großer Gelassenheit begegnet. Das Deutschlanddebüt der schwedischen Autorin, die bis 2016 mit dem Bestsellerautor Karl-Ove Knausgård verheiratet war, und deren psychische Erkrankung von ihm in seinem monumentalen Zyklus "Min kamp" (zuletzt "Kämpfen", ID-A 25/17) schonungslos ausgebreitet wurde, ist ein kurzer und sehr intensiver Roman, der mit wenigen Worten eine kaum zu fassende Gefühlswelt in einer problembeladenen Familie darstellen kann. Aus der Perspektive einer Ich-Erzählerin wird in der Vergangenheitsform das Leben der 11-jährigen Ellen mit einer schillernden Mutter, einem depressiven Vater und einem gewalttätigen Bruder geschildert. Dabei wechselt die Autorin übergangslos von der kindlichen Sichtweise zur reflektierenden Rückschau einer erwachsenen Frau. Ein Meisterwerk, dem viele Leserinnen und Leser zu wünschen sind.