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Die Ermittlungen in einem grausamen Mord an einem jungen Mädchen in Algier führen die ermittelnde Kommissarin bis in die Spitze der korrumpierten Gesellschaftseliten.

Khadra (zuletzt ID-A 16/14) kehrt mit diesem Politthriller zu den Anfängen seiner Algier-Trilogie zurück (vgl. "Morituri", ID-A 50/99). Diesmal untersucht eine Kommissarin einen grausamen Mord an einem jungen Mädchen in Algier. Die Spur führt in den Sumpf der algerischen Gesellschaft, die durch Korruption, Lüge, unvorstellbare Brutalität und totale Rechtlosigkeit ihre Seele verloren hat. Ein Heer von Banditen, die höchste Stellen in Regierung, Justiz und Presse eingenommen haben, herrscht über ein entrechtetes, verarmtes Volk, dem die Kraft zum Widerstand fehlt. In diesem Milieu kämpfen die unerschrockene Kommissarin und ihr Assistent um die Aufklärung eines Verbrechens, das immer weitere nach sich zieht und sie bis in die Spitzen der ehrenwerten Gesellschaft führen. Die Selbstjustiz bildet das große Finale dieses packenden Romans, der einen von der 1. Seite an in seinen Bann zieht. Mit rasanten Schnitten und Szenenwechseln, geschliffenen, zynischen Dialogen und einer eleganten Prosa, in der jedes Wort trifft, ist dieser gesellschaftskritische Krimi ein großes Leseerlebnis. Breit empfohlen.