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Die emotionale Aufarbeitung traumatischer Ereignisse aus der NS-, Kriegs- und Nachkriegszeit liegt für die 2. und 3. Generation der Kriegskinder innerhalb der Familienbiografie vielfach unbegreiflich "im Nebel".

Die emotionale Aufarbeitung traumatischer Ereignisse aus der NS-Zeit und den Kriegs- und Nachkriegsjahren bzw. deren öffentliche Vernachlässigung hat auch die Lebensgeschichte der Enkel geprägt. Ihre Versuche, den "Nebel" um das Schweigen der Kriegskinder über ihr Einzel- und kollektives Schicksal in der Familiengeschichte zu lichten und ihre Sprachlosigkeit zu verstehen, führten oft für die Enkel zu unerklärlichen Belastungen (s. Sabine Bode: BA 6/04, ID-A 11/15; A. Ustorf: BA 12/08; J. Orback: ID-A 22/15 u.a.) Die Anthologie stellt Selbsteinschätzungen und Begründungen, Deutungen und Vorschläge zur Heilung von mehr als 20 Autoren - bekennenden Kriegsenkeln - vor, unter den Betroffenen Journalisten und Psychologen, Theologen und Vereinsgründer von "Kriegsenkel e.V.". Die Beiträge beeindrucken durch die in Einzelbiografien gespiegelten, oft unbekannten Details der Kriegs-Realität und deren traumatische Auswirkungen (z.B. Heimatlosigkeit: jeder 5. Deutsche mit familiärem Vertreibungshintergrund) bis in die 2. und 3. Generation der Überlebenden. Wichtiger Beitrag zu Langzeitfolgen des 2. Weltkrieges. (1)