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Die exzentrische Gretchen Morgenthau macht ihrer Umwelt das Leben schwer. Ein Richter verbannt die 75-jährige ehemalige Regisseurin zeitweise auf die winzige Insel Gwynfaer vor Island. Dort soll sie ein Theaterstück auf die Bühne bringen. Amüsanter Irrwitz!

Man kann Gretchen Morgenthau schrullig, exzentrisch, borniert u.v.m. nennen. Alles trifft zu, nur eines nicht: Gretchen ist in keiner Lebenslage langweilig. Die alte Dame mit dem ausgeprägten Faible für Designer-Bekleidung liebt es, sich und ihre Umwelt auf Trab zu halten. Am besten gelingt ihr das auf der Insel Gwynfaer vor Island. Dorthin wurde sie wegen eines Verkehrsdelikts für 4 Wochen verbannt mit der Auflage, ein Theaterstück auf die Beine zu stellen. Gretchen fällt auf der Insel wie ein Tropensturm ein und danach müssen sich die Einwohner oder die "Hinterwäldler", wie die Frau Intendantin sie nennt, neu orientieren. Vor allem den 18-jährigen Kyell erwischt es. Der Spätpubertierende gerät unter Gretchens Fuchtel und weiß selten, wie ihm geschieht. Am Schluss kommt tatsächlich ein Stück zur Aufführung, und der Leser kommt aus dem Schmunzeln nicht mehr heraus. Wie schon bei seinem Debüt "Harold" (BA 6/10) schießt der anonyme Autor "Einzlkind" ein Feuerwerk ab aus amüsanten Absurditäten, komischen Gags und rhetorischen Feinheiten, die die Lektüre zu einem Lesevergnügen der besonderen Art machen.